Lackreparatur / Lackschäden ausbessern

Mit dem Thema „Lackreparatur“ bzw. „Lackschäden ausbessern“ hat sich bestimmt schon ein jeder Autobesitzer einmal mehr oder weniger auseinandergesetzt. Schließlich gehören Lackschäden zu den häufigsten Ärgernissen eines Fahrzeugbesitzers. Detailaufnahme von FahrzeugfrontSelbst der vorsichtigste Fahrer kann auf Dauer Steinschläge und die damit verbundenen Lackschäden – oft auf Motorhaube, Stoßstange, Schweller und Kotflügeln – kaum verhindern. Es sei denn er hat vorgesorgt und hat vorausschauend sein Fahrzeug mit einem entsprechenden Haubenbra oder einer Steinschlagschutzfolie ect. geschützt. Aber auch kleine Parkrempler sind keine Seltenheit und hinterlassen ebenfalls gerne unschöne Schrammen, Kratzer und Beulen.

Hat man erst mal einen Steinschlag im Lack sollte man schnellstmöglichst handeln und eine Lackreparatur vornehmen. Denn selbst ein kleiner unscheinbarer Lackschaden kann schnell zum fiesen und wachsenden Rostnest werden.



Lackschäden ausbessern – welche Möglichkeiten gibt es?

Heutzutage bietet der Markt eine Menge an Möglichkeiten um an seinem Fahrzeug Lackschäden auszubessern. Auch wenn hierbei nicht alle Methoden das selbe saubere Ergebnis bringen, erfüllen sie jedoch alle den einen bzw. eigentlichen Zweck – keine Rostbildung und keine damit verbundene Ausbreitung!

Um Lackschäden auszubessern ist jedoch nicht immer der Gang zum Fachmann (Werkstatt) notwendig. Mit entsprechendem Werkzeug und etwas Geschick können kleinere Lackschäden auch selbst behoben werden, wodurch einem teure Reparaturen beim Lackdoktor erspart bleiben.

 

Möglichkeit 1: Lackreparatur durch Lackpflaster (in Eigenregie)

Diese Methode ist eine günstige und vor allem einfache und somit auch für jeden Nichtfachmann bestens geeignet. Beim sogenannten Lackpflaster handelt es sich um eine in Wagenfarbe lackierte, selbstklebende Folie, die man wie ein herkömmliches Pflaster einfach über die betroffene Stelle klebt. Wichtig dabei ist jedoch, dass die Stelle sauber und trocken ist. Beim Aufkleben dürfen keine Luftblasen entstehen!
Selbst in Sachen Wetter- und Steinschlagbeständigkeit stehen diese Lackpflaster dem echten Lack kaum nach. Auch das Entfernen gestaltet sich sehr leicht. Einfach mit einem Fön leicht erwärmen und abziehen.

Absolut entscheidend bei dieser Lackreparatur ist allerdings, dass der Farbton auch wirklich dem des Autos entspricht. Dabei verlässt man sich lieber nicht auf den vorgegebenen Farbcode, da dieser die Originalfarbe des Fahrzeugs im Neuzustand beschreibt, nicht aber den aktuellen Farbton widerspiegelt. Hier arbeitet man besser mit Messstreifen, wodurch der exakte Farbton ermittelt und angepasst wird.
Erhältlich sind diese Lackpflaster in unterschiedlichen Größen und Formen, die auch zusätzlich individuell zugeschnitten werden können.

Optisch fällt diese Art von Beklebung kaum auf, besonders an Fahrzeugkanten nicht. Anders sieht es dagegen auf mittig platzierten, großen und glatten Flächen (z.B. Motorhaube) aus – hier können die Ränder des Lackpflaster etwas deutlicher zu sehen sein.

 

Möglichkeit 2: Lackreparatur durch Lackstift (in Eigenregie)

Zum Ausbessern von kleinen Lackschäden eignen sich auch sogenannte Lackstifte (auch Tupflack genannt). Dabei handelt es sich in der Regel um kleine Lack-Behälter, die eine gering Menge an Farbe und einen Pinsel (ähnlich wie ein Nagellack) beinhalten. Anhand des jeweiligen Farbcodes eines Fahrzeugs muss hier die richtige Farbe gewählt werden.

Diese Methode sollte allerdings wirklich nur für kleine Kratzer und Steinschläge verwendet werden, bei denen lediglich der Decklack leicht abgesplittert und nicht bis zum Blech vorgedrungen ist. Grund dafür ist, dass der Lack des Stiftes nicht in die Tiefe geht und somit das fehlende Material nicht vollständig auffüllen kann. Ebenso stimmt die übermalte Farbe meist nicht exakt mit dem tatsächlichen Farbton überein (Verwitterung ect.). Hinzu kommt noch, dass der Lack nur punktuell aufgetragen werden kann und nicht – wie bei einer Lackierung – auf die gesamte Fläche.
Somit bleibt leider meist die mit Lackstift ausgebesserte Stelle sichtbar, wodurch es lediglich nur einem Kaschieren gleich kommt.
Allerdings lässt sich hier meist das Ergebnis deutlich aufbessern, indem man die lackierte Stelle nach dem Trocknen vorsichtig und leicht anschleift und hinterher poliert.

 

Möglichkeit 3: Lackreparatur durch Lackspray (in Eigenregie)

Sind größere Stellen (Flächen) von Steinschlag betroffen, sollte man besser mit Lackspray (Farblack zum Aufsprühen mit der Spraydose) arbeiten – auch hier gilt auf den richtigen Farbcode zu achten. Allerdings ist diese Methode eher etwas für den geübten Anwender, da hier nicht nur die betroffenen Schadstellen, sondern der ganze Bereich lackiert bzw. behandelt wird (z.B komplette Motorhaube, Stoßstange Schweller ect.). Je nachdem, um welchen Bereich es sich handelt, sollten die betroffenen Teile wenn möglich demontiert oder aber entsprechen abgeklebt werden.
Hier liegt die Kunst vor allem darin, den Lack gleichmäßig aufzutragen um eine einheitliche Lackschichten zu erzielen und das möglichst ohne unschöne Tropfenbildungen!
Lackschäden, die bis auf das Blech gehen, müssen entsprechend mit Schleifpapier und Grundierung vorbehandelt werden. Eine Metallic-Lackierung benötigt zudem noch eine Klarlack-Beschichtung am Ende. All diese Schritte könnten einen ungeübten Neuling doch ziemlich überfordern, wodurch der Gang zum Profi hierbei wohl der bessere Weg sein dürfte.

 

Möglichkeit 4: Professionelle Lackreparatur – Spot-Repair / Smart-Repair

Lackschäden ausbessern lassen kann man auch über die Spot-Repair / Smart-Repair Methode. Diese Art von Lackreparatur bietet sich für all diejenigen an, die nicht selbst Hand anlegen wollen oder können. Mit Spot-Repair bzw. Smart-Repair werden diverse Lackschäden fachmännisch, schnell und relativ günstig entfernt, ohne auf hohe Qualitätsstandards verzichten zu müssen.
Je nach Schaden dauert die Reparatur in der Regel etwa eine Stunde und kostet ab 80 Euro aufwärts.

Ziel dieses Verfahrens ist es vor allem Kosten zu sparen, indem möglichst kleinflächig gearbeitet und auf den Austausch von Ersatzteilen verzichtet wird.

Die Spot Repair-Methode kann jedoch nicht überall angewandt werden. Während Steinschläge auf Stoßstange, Kotflügel, Schweller und Autotüren ect. meist kein Problem darstellen, sind Lackschäden auf großen, durchgehenden Flächen wie Motorhaube und Dach eher ungeeignet.

 

Möglichkeit 5: Professionelle Lackreparatur – Lackieren

Die professionelle Lackreparatur durch Lackieren (Volllackierung / Teillackierung) sollte die letzte Alternative darstellen. Der Grund dafür ist, sie ist relativ arbeitsintensiv und somit langwierig und relativ teuer. Allerdings sei an diesem Punkt auch gesagt, dass Lackieren nicht selten das beste Ergebnis liefert.

Oftmals ist es aber leider so, dass man bei manchen Lackschäden nicht drumherum kommt, wenn der Schaden hinterher nicht mehr sichtbar sein soll. Schließlich hat alles seine Grenzen, was das günstige Ausbessern von Steinschlägen betrifft.
Besonders bei tiefen und großflächigen Steinschlagschäden hilft oft nur noch das Lackieren. Dabei wird das betroffene Karosserieteil – falls möglich – demontiert oder entsprechend großflächig abgeklebt. Der komplette Lack wird dann erst mal abgeschliffen und mit Füller eine neue, glatte Ebene geschaffen, bevor die Behandlung mit Basislack und schließlich Klarlack beginnt.

Ob eine Komplett- oder nur eine Teillackierung in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab, unter anderem: Vom Alter des Fahrzeugs (lohnt sich eine solche Investition hier noch?) und natürlich vom Schaden selbst (Größe, Intensität und Lage).

 

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Letzte Aktualisierung am 25.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API